27.04.2016
„Die zusätzlich angekündigten Maßnahmen von Bundesregierung und Industrie eröffnen uns die Chance, das wichtige Ziel - Deutschland ist Leitmarkt für Elektromobilität - zu erreichen. Nun kommt es auf die schnelle Umsetzung an“, sagte Henning Kagermann, Vorsitzender der NPE und acatech Präsident. „Der erneute Schulterschluss zwischen Politik und Wirtschaft bringt Deutschland als Anbieter und vor allem als Markt für Elektromobilität einen großen Schritt nach vorn.“ Die NPE werde bis 2017 die Entwicklung der Elektromobilität in Deutschland begleiten und die Umsetzung der angekündigten Maßnahmen verfolgen.
Die angekündigten Eckpunkte zum Markthochlauf umfassen:
Die Kaufprämie ist nach Auffassung der NPE der am schnellsten wirksame Marktanreiz für die Elektromobilität. Sie sorgt dafür, dass bis 2020 ein Leitmarkt für Elektromobilität in Deutschland entstehen kann. Seit 2010 wurden in Deutschland 58.000 Elektrofahrzeuge zugelassen. Damit befindet sich der heimische Markt im internationalen Mittelfeld, holt aber mit einer Zuwachsrate von 80 Prozent im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr schnell auf. Bei der Leitanbieterschaft von Elektrofahrzeugen ist Deutschland bereits auf gutem Weg: In Norwegen und den Niederlanden stammt zum Beispiel jedes zweite Elektrofahrzeug von deutschen Herstellern. In den USA sind es rund 20 Prozent – im Vergleich zu etwa 8 Prozent bei den konventionellen Fahrzeugen.
Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA): „Mit den angekündigten Schritten stellt die Bundesregierung die richtigen Weichen, damit die Elektromobilität in Deutschland Fahrt aufnehmen kann. Die deutschen Automobilunternehmen haben in den vergangenen Jahren mehr als 14 Milliarden Euro in die Elektromobilität investiert und gehören mit rund 30 E-Modellen im Markt zu den weltweiten Leitanbietern. Bei der Entwicklung zum Leitmarkt muss Deutschland hingegen noch aufholen. Deswegen sollten die Maßnahmen zum Aufbau einer bundesweiten Ladeinfrastruktur und zum Markthochlauf rasch umgesetzt werden.“
Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall: „Die Politik hat eine wichtige Entscheidung getroffen. Mit Blick auf zukunftsfähige Arbeitsplätze ist das Regierungsprogramm dringend notwendig. Jetzt sind vor allem die Unternehmen am Zug, entsprechende Entscheidungen für die Zukunft des deutschen Marktes zu treffen und diese schnell umzusetzen. Das heißt, es braucht konkrete Investitionen in Fertigung und Wertschöpfung. Hier spielt die Batteriefertigung nach wie vor eine Schlüsselrolle.“
Ulrich Grillo, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie: „Die Wirtschaft investiert massiv in die Elektromobilität entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Es ist richtig, dass die Bundesregierung konsequent die Ladeinfrastruktur weiter ausbauen will und über eine Ausweitung der öffentlichen Fuhrparks mit Elektromobilen eigene Impulse setzt. Mit diesen ergänzenden Maßnahmen stellt die Politik wichtige Weichen für die Zukunft des Gesamtsystems Elektromobilität. Notwendig ist aber auch, dass die Förderung von Forschung und Entwicklung in diesem Bereich ganz oben auf der politischen Agenda steht.“